Essay – In fünf Jahren?
„I got a dream!“, sagte einst Martin Luther King. Da war er wohl nicht der einzige, der so dachte. Meist ist es einfacher sich einem Traum zu widmen, als einem konkreten Plan. Doch – so habe ich es mittlerweile gelernt – geht es doch darum, erst zusammen zu Träumen, dann zu planen, umzusetzen und es zu Feiern. Jep! Celebration!
Aber wo genau will ich denn von Träumen? Hättest Du mich das vor einem Jahr gefragt, wäre die Antwort völlig anders ausgefallen, als sie es heute oder vor zehn Jahren tut.
Es geht weniger um das wie als um das Was, dabei ist es genau anders herum wichtig zu beleuchten. Wie mit welcher Qualität möchte ich leben?
Letzten Endes sagten mir meine Eltern einst, dass es egal sei was ich täte, Hauptsache sei, dass ich glücklich wäre. Doch – wie kann ich lernen glücklich zu sein, wenn es die meisten Wasen um mich herum nicht sind? Wenn die meisten Wesen eher darauf achten, was sie tun, anstelle davon wie sie es tun. Wie Werte scheinen weniger auf Authentizität und Zufriedenheit zu gehen als auf Erfolg und Anerkennung.
Ich weiß mittlerweile jedoch, dass ich etwas anderes brauche. Ich möchte Manschen helfen. Helfen, sich selbst mehr lieb haben zu können. Menschen zu sehen, wie sie sind. Menschen helfen, mit ihren Ängsten und ihrere Vergangenheit umzugehen, Menschen dazu ermutigen sich künstlerisch auszudrücken – egal ob sie der nächste Picasso werden oder nicht. Darauf kommt es nicht an. Echt nicht.
Wirklich bewegende Kunst war für mich bisher immer die, die von Herzen kam. Die aus den Untiefen und Himmelshöhen der Seele eines Wesen kam. Die, die so authentisch und so dreckig, so eklig und so schön, so unperfekt und dadurch perfekt, so E C H T ist. Die, die ist. Die da ist, weil sie da sein muss. Weil es sie braucht, nicht weil sie einen funktionalen, sondern einen emotionalen Wert hat. Die, die dich berührt, nur beim Vorübergehen und jeden Augenblick, den du mehr auf sie verwendest, dich immer tiefer und beharrlicher, leidenschaftlicher, fordernder berührt.
Ein Essay ist es nicht. Es ist eher eine Hommage. Eine Hommage für die Bedeutung der Kunst. Sie ist wie das Blut meiner Seele, wie die Tränenflüssigkeit meines Glaskörpers und wie die Atmung meiner Lunge. Kunst. Kunst als Ausdruck. Als Kommunikationsmittel. Kunst, als Lebenselixier.
Kunst – hier.
Kunst, auch als Knust bekannt – the edge of everything. Ich mochte damals schon die Knust lieber als das Brot. Tja – so isses wohl, zieht sich durch und macht uns froh, die Kunst am Rande des Möglich-Unmöglichen zu sein.
[(c) Kunterbunt, 23.02.2020]