Hinterlassene Spuren

Kunterbunte Nr. 480

Kunterbunte Nr. 480

Ich zünd‘ mein Leben an
aus Hoffnung, dass ich
mich damit bei dir rächen kann.

Was Du siehst, ist
Mein Körper –
zart und dünn,
ja, viel zu dünn und
die Haut bildet Brücken
zwischen all den Narbeninseln.
So als würden dünne Flüsse
eine Landschaft vergangenen Schmerzes
und alter Trauer durchkämmen.

Im richtigen Licht zeichnet der Schatten
die hervorstehenden Knochen und die
aus Wut und Groll erarbeiteten
Konturen der Muskeln heraus.
Es scheint, als spräche dieser Leib,
wie ein Buch oder ein Bild,
mit dem Auge und dem Herzen dessen,
der ihn betrachtet.

Schreit, bebt und hungert nach
Liebe. Nährenden Dünger für die
aus Hass und Machtkämpfen ver-
ödete Körperlandschaft.
Nimm an, was durch die Flüsse
fließt und Dir durch die Aden schießt.
Wie Gift verbreitet sich der Hass
und färbt die Liebe viel zu krass…

Bitte nimm mich vor mir in acht
Denn – wer hätte das gedacht –
Ich bin es, die den ganzen Scheiß so macht.

[(c) Kunterbunt, 17.5.2018]

Kunterbunt – wie der Regenbogen und vielfältig – wie das Leben: Das ist Jaqueline Kunterbunt. Seit ich mich erinnern kann, bin ich kreativ tätig. Sei es mit Farben, Stiften, Formen, Tönen, Bewegungen, Dynamiken, Textilien oder mit Worten. Es ist mir eine Freude für das, was ich ausdrücken möchte, das stimmige Medium zu finden!

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert