Kunterbunte Nr. 489
Einst liebte ich das Leben,
weil es mir von Euch gegeben.
Und doch erreichte mich die Wut
die Reue und die Glut…
Ein Schmerz so alt bekannt
und trotzdem nicht erkannt.
Ich fühlte diese Glut,
sie brodelt in mir drin..
Selbst bei kleinstem Leid,
war sie nicht mehr sehr weit.
Als wär‘ sie ein Teleskop
durch das sich mir die Welt
sehr verzerrt darbot.
Und nun, ich liege einsam –
ja nur mit mir hier rum
und so spür ich ganz langsam
und komme nicht drum rum:
Mein Sein ist schon mein Leben
auch Wut und Trauer sind’s
Verrückt war mein Bestreben
viel zu lange suchte ich den Sinn.
In mir liegt er verborgen,
auch neben all den Sorgen
denn Sorgen sind nur Rauch
der aufstieg von der Glut.
Doch wie liebe ich mein Leben
mit Schmerz und Angst und Wut?
Wie atme ich in Frieden?
Auch mit dieser heißen Glut?
Bisher kann ich’s nicht sagen
doch bin ich wohl dabei
mich aus dem Leid zu wagen
– und du? Bist Du dabei?
[ © Kunterbunt, 12.04.2019]