Kunterbunte Nr. 602
Schmerz,
durchzuckt mich.
„Ich kenn’ dich“,
schießt es mir durch den Kopf.
Wie oft warst du schon da,
hast mich begleitet,
Jahr für Jahr.
Deine unabdingliche Liebe.
Ausgedrückt durch Anwesenheit,
durfte ich so oft schon spüren.
„Wann gehst du nur?“,
hab ich gefragt,
einst Abends, als ich wieder
kauernd auf dem Boden lag.
Doch du bliebst still.
Schwiegst mich an.
Ein so unwirkliches Gefühl.
„Bist du echt?
Oder bild’ ich mich dir ein?
Fühl ich recht
Oder trügt mich hier der Schein?“
Schmerz –
bringst mich zum wimmern.
Zum elendig Flehen
denn mit dir
kann ich kein Morgen sehen.
Du lämst mich
und doch treibst du mich an.
Durchdringst jede Faser,
bis ich nicht mehr atmen kann.
Doch – Stop.
Ich atme auf.
„Befreit!“, denk ich’.
Doch es nimmt wieder seinen Lauf.
Schmerz…
[Jaqueline Kunterbunt, 21.01.20219