Tragen 17.03.2020
In Zeiten des Wandels haben wir viel hinterfragt.
Die eigenen Gedanken, Gefühle und alles was dazu geführt hatte. Doch – haben wir erkannt, was es war? Glaube ich wirklich dass ich mich verstehen kann. Irgendwann? Nein.
Dieses Märchen erzähle ich mir nicht mehr. Sie sind gestorben.
Wie kam es dazu? Eine kurze Episode der Depression. Tiefe Trauer und schwarze Löcher. Wellen der Farblosigkeit überfluteten das satt-grüne Tal der Dürre. Bäume des Lebens standen so herum, verloren Blätter und ließen ihre Blätter, wie betrübte Köpfe hängen. Aus einem Lebensbaum wurde nicht zu selten eine prächtige Trauerweide. Groß, schön und – ja, traurig. Mystisch.
Mit großer Trauer, kommt meist auch große Tiefe. Tief dunkel. Dunkle Tiefe, Ich find’s okay so. Häufig habe ich schon in einem solchen See gebadet. Bin hinab getaucht in die Untiefen eines depressiven Meers und wusste nicht, wo vorne und wo hinten ist. Alles ward schwarz und undurchsichtig. So, wie in einem Moor oder Sumpf-Gebiet. Die Schwere umhüllte all meine Glieder, selbst meine Haare wurden schwer und träge. Keine Wimper wollte ich mehr aufschlagen, so lieb es mir wäre. Die Lider waren schwer und so belastet, dass jeder Augenblick zur Last wurde. Ein Kraftakt in Mitten der eigentlichen Schwerelosigkeit der See. „Wasser trägt“, heißt es. Doch, was trägt es?
Träge oder tragen? Er-trage ich die Trägheit des Wassers oder kann ich es nicht mehr tragen, wie träge es ist? Häufig bin ich mir meiner Tragweite auch nicht bewusst, wodurch ich träger werde, da ich etwas bewirken möchte. Doch sind manche Episoden für mich fast untragbar geworden. Wie ein mit Beton beschwerter Verbrecher verweile ich am Grund des Bodens, bin am Boden der Tatsachen und hab die Leichtigkeit zu Träumen verloren. Irgendwie ist sie mir abhanden gekommen, als ich zu sehr damit beschäftigt war, die Last vieler anderer Menschen auf mich zu nehmen und mit mir herum zu schleppen. Lastenrad. Trägerin der Last.
This last forever.
Does it?
Mh… Das wäre echt belastend…
Tauche ich auf oder weiter ab?
Erliege ich der Last oder kann ich sie als Treibstoff meiner Leichtigkeit nutzen?
Erneuerbare Energien bekäme eine andere Bedeutung, wenn wir unsere Trauer, unseren Schmerz, alte Last und alle Angst als Treibstoffe für unsere Freude und Leichtigkeit nehmen.
… to be continued…
[(C) Kuntebunt, 17.03.2020 ]