Hinterlassene Spuren

Das Bauchgefühl – ein besonderer Freund

Ich frage mich immer wieder, wie meine Beziehung zu dir ist. Oft hör ich dich, manchmal aber, bist du sehr schweigsam. Ja gar stumm. Dann rufe ich nach dir, schreie, bebe, will doch nur ein Zeichen haben. Und doch, bleibt dies aus – keine Reaktion. Ich bin auf mich allein gestellt.
Da sitze ich nun. Mit einem großen Haufen Durcheinander. Mal will ich das – mal will ich dies. Und ab und zu: gar nichts von beidem!
Doch – so kann ich nicht ruhigen Gewissens mit meinen Mitmenschen agieren. Mal leg ich los, mal bleibt es liegen. und doch, ich frage mich: bild‘ ich mir das nur ein? Oder bild‘ ich mir ne Meinung?
Oft schwappt es hin und her, ich fühle dann, als wär ich leer, und suche unzufriedener Weise mein „Glück“ auf vermeidlich blöde Weise.

Wer sagt eigentlich, was hier blöd ist und was nicht?
Mal angenommen, ich sitze in meinem Sterbebett ( sollte es sowas dann überhaupt noch geben) und betrachte als müde Seele, mein bisher gelebtes Leben. Wäre ich dann zufrieden? Hätte ich dann alles gelebt, was ich mal leben wollte? Könnte ich dann, reinen Gewissens und reinen Herzens einschlafen und wieder in die all-eine Suppe zurückkehren?

Aktuell würde mein Bauch sagen – oh er meldet sich wieder! – nein!

Da ist noch was. Da hast du noch etwas nicht erlebt und nicht gelebt. Das Abenteuer ruft, die Verlockung steigt. Ich suche mein Leben, doch hat es sich mir schon längst gezeigt.
Lass dich los und fang dich auf. Gig dein Leben bloß nicht auf.

Ich muss mir wohl oder übel eingestehen, dass ich zu shizoiden Anwandlungen neige. Vielleicht ist das auch einfach mein Sternzeichen. Man stelle sich bitte vor: Zwei total kontroverse Meinungsbilder werden in eine Person implementiert. Die jeweiligen Meinungsbilder bekommen Kontroll- bzw. Steuermechanismen für die Person und sind eng verbunden mit der Impulsivität des Widders: Hörner auf und ab durch die Wand!
Dazu dann noch eine gute Priese(wohl eher Schüppe…) der Fische-Tiefe und schwupp die wupp.. Welcome to my brain!

Aber zurück, zu dem eigentlich Punkt. Wohin mit all der Lebensenergie?
Ich frage mich, in was für Strukturen wir als Wesen dieses Planeten eigentlich leben können, ohne uns Arten-ungerecht selbst zu halten?
Ist nicht nur die Massentierhaltung eines der großen Probleme unseres Planeten oder aber auch die Massen-Menschenhaltung? Massen.. Massen… Massen…
Ich vermute, dass wenig Menschen sich über die Eingeferchtheit der eigenen Daseins-Exitenz bewusst sind. Oder: Können wir sie ändern? Kann es einen Ort geben, an dem wir uns begegnen und in Gemeinschaft, Liebe und Resepkt miteinander agieren, kommunizieren und lieben? Leben. So würde ich es nennen.

Ein Raum der Leichtigkeit und der Schwere, der Liebe und der Angst, der Fürsorge und Individualität, der Tiefe und der Heiterkeit. All die Gegensätze, die eigentlich keine Widersprüche sind. Denn jedes Yin braucht auch sein Yang und jedes Yang bedarf dem Yin.
Was ist dein Yang/ Was dein Yin?
Beziehst du dich?

Ich wünsche mir, und stelle mir vor, wie es einen Ort gibt, an dem wir wirklich alle gleich sein dürfen. An dem ich Dir und du mir begegnest mit einem offenen Herzen, mit Liebe und dem tiefen demütigen Verständnis der großen, lebendigen Schöpfung, die wir alle hier sind.
Ich wünsche mir, dass ich dich, die Welt und mich erkenne. Ich wünsche mir zu fühlen, was ist. Dass es da sein kann und darf und ist. Eben weil es ist.

Nun, ich wünsche mir auch, wenn ich ehrlich bin, Einheit. Liebe, Verständnis, Harmonie. JA, und bisher habe ich, trotz meiner Belesenheit in Musiktheorie, krampfhaft versucht, eine Harmonie herzustellen ( allein das WORT ist ja schon grauselig…), indem ich mich an die Frequenz meines erwünschten Harmonie-Partners angeglichen habe.
Die Schwingung meiner Teilchen sollte so werden, wie die des anderen, sodass, im Idealfall, wir beide glücklich und zufrieden zusammen vor uns her-schwingen und alles schön und gut und toll ist. Klingt für mich wie Mutterleib – Ein Herzton, eine Suppe, ein Kreislauf – ein System.
NOT GOOD.

Dabei ist doch bekannt, dass eine Harmonie aus mindestens drei Tönen besteht und dadurch entsteht, dass die Töne unterschiedlich schwingen. Unterschiedliche Frequenzen haben aber genau aus DIESEM Grund können sie sich erst auf einer Harmonie zusammen ein-schwingen.

Was würde das für eine Partnerschaft bedeuten?
Gute Frage. Ich lasse mal meinen Bauch sprechen: grmln.. glucks..
Ne, das ist keine gute Antwort.
Für meine Partnerschaft wünsche ich mir den Respekt, den ich mir selbst noch nicht gegenüber aufbringe. Das ist ein Dilemma.. Würde ich so sagen.
Aus der Abhängigkeit heraus, kann das nichts werden. Also – ihc muss bzw. stopp! ich will an mir arbeiten, um mich und auch meinen Partner*in lieben zu können. Wenn wir alle EINS sind, dann wäre es ja nicht verwunderlich, wenn ich in meinem Partner*in stets ein Monster (ich sehe eher mich so als dich)sehe, weil ich es in mir selbst so sehe. Schaue ich in einen Spiegel, sehe ich mich. Sehe ich meinen Partner, schaue ich in eine Art vom Leben geschenkten Spiegel. Der sich allerdings bewegt, nicht immer da ist und doch zuverlässig spiegelt, was und wie ich agiere.
Uff. Darauf komm ich manchmal gar nicht klar, wenn ich ehrlich bin.
Ein Wesen, das sich so verhält, was ich auch von mir selber denke, und dies mir dadurch aufzeigt und sich wiederum so verhält wie es gar nicht anders könnte, ohne meine Art zu sein und zu Schwingen.
Was für Verbindungen und Verwobenheiten.
Ich meine zu behaupten, dass ich spüre was du bist. Meine ich.. Oder meinst du das durch mi]h?
Erkennen wir uns nicht selbst, indem ich dir in die Augen sehe und mich verliere, weil ich deine Schönheit in jeder einzelnen Faser der Regenbogenhaut erkennen kann? Weil deine Seele immer wieder durchleuchtet? Auch wenn ich selbst sie nicht immer bei mir fühle und sehe?

Reflexion – Das ist ja auch etwas, was ein Spiegel tut. Er reflektiert die Lichtschwingungen. Also das, was wir an Harmonie erzeugen wollen, wird von unserem Gegenüber gespiegelt. Wir treten in Resonanz. Wäre es dann nicht voll genial, wenn wir eine Schwingung annehmen würden, die wir gerne gespielt bekämen? Etwas, das wir proaktiv in die Welt bringen wollen, weil wir wissen, dass wir andere mit unseren Energien (un)-bewusst beeinflussen können?
Im wahrsten Sinne: Beschwingen?!


Nun. Ich bin abgeschwiffen, doch möcht ich dieses Gedankenspiel nicht missen, denn eins ist mir bewusst geworden:
Ich lebe lieber jetzt, als morgen.

So begegne ich auch meinem Bauchgefühl – es sitzt erquickt in mir und Leben wird ihm so nicht mehr zu viel.

Kunterbunt [© 16.10.2019]

Kunterbunt – wie der Regenbogen und vielfältig – wie das Leben: Das ist Jaqueline Kunterbunt. Seit ich mich erinnern kann, bin ich kreativ tätig. Sei es mit Farben, Stiften, Formen, Tönen, Bewegungen, Dynamiken, Textilien oder mit Worten. Es ist mir eine Freude für das, was ich ausdrücken möchte, das stimmige Medium zu finden!

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