Kunterbunte Nr. 514
Langsam kriecht sie durch mich durch,
an den Adern wie ein Lurch,
sucht sich Wege, sucht sich Bahnen
schon von Weitem kann ich sie ahnen.
Langsam kenn‘ ich ihre Bahnen
kenn‘ die Wege und die Fahnen;
Kenn den Wunsch, der in ihr lebt
und weiß warum, es sie erhebt.
Schneller wird’s wenn sie durchbricht,
Die eine Schranke – sie ist innerlich.
Doch nachdem sie diese Schwelle,
hat überwunden bis ins Helle,
werd‘ ich machtlos…
und sie – GROß!
Ergreift!
– mit all ihrer Gewalt.-
Steuert mich und mein Verhalt‘.
Macht mich blind, für dieses Jetzt
sucht nur gierig was verletzt.
Labt sich an dem blutgen Schmerz
und atmet Schwärze in mein Herz.
Labt sich an der blanken Wut
und streut noch Wasser in die Glut.
Labt sich an den Feuerwunden
und an allen blutgen Sünden.
Um die Angst zu überwinden.
Sie hat ergriffen meine Macht
und das mal wieder nicht zu sacht,
hat meinen Geist sich unterworfen
und erdrückt mit irren Sorgen.
Doch, seh ich sie im Licht
erkenne ich, das bin ich nicht.
Ist nur der Schatten, der da spricht.
Der durch die Sonne hier ins Freie bricht.
Traust Du dich?
So zeig‘ dir mich.
Von Angesicht zu Angesicht.
Trete mit dem Dunkel nun
in mein Licht…
[ © Kunterbunt, 04.08.2019 ]